1.) Schon wieder ein veganer Blog? Braucht die Welt noch mehr davon?
Es ist wohl wahr: Man könnte meinen jeder zweite Veganer hätte mittlerweile seinen eigenen Blog. Es geht beispielsweise um Koch- und Backrezepte, die richtige Ernährung beim Leistungsport oder das passende Make-up. Aber wieso auch nicht? Mehr Blogs bedeuten mehr Auswahl, mehr Spezialisierung und sie bedeuten, dass sich immer mehr Menschen Gedanken über ihre Lebensweise machen. Selbst wenn niemand meinen Blog lesen würde. Ich würde ihn ganz für mich alleine schreiben. Schöner ist es aber natürlich, wenn andere von meinen Erfahrungen profitieren.
2.) Wieso müssen Veganer jedem mitteilen, dass sie sich vegan ernähren?
Das ist ein unbegründetes Vorurteil. Wenn die Mitmenschen wissen, dass man sich vegan ernährt, wird man ständig damit konfrontiert. Ich musste mich in meinem ganzen Leben noch nie so oft für mein Essverhalten rechtfertigen wie in den letzten Jahren. Erzählen würde ich es deshalb eher nicht von selbst. Leider kommt man im Alltag nicht wirklich an dem Thema vorbei. Spätestens wenn die Kollegen Mittags mit einem gut bürgerlich Essen gehen wollen oder die Oma zu Kaffee und Kuchen einlädt, fliegt man als Wiederholungstäter schnell auf. Also Schluss mit den Vorurteilen.
3.) Vegetarisch verstehe ich ja noch, aber wieso muss es denn gleich vegan sein?
Wer die Beweggründe von Vegetariern nachvollziehen kann, sollte eigentlich kein Problem haben auch die Beweggründe von Veganern zu verstehen. Vegetarier möchten nicht, dass Tiere ihretwegen getötet werden. Daher essen sie kein Fleisch, keinen Fisch und keine Lebensmittel die “Erzeugnisse” geschlachteter Tiere enthalten (beispielsweise Gelatine). Leider werden auch für die industrielle Produktion von Milchprodukten und Eiern Tiere getötet. Kühe werden von der Milchindustrie zu reinen Milchlieferanten degradiert. Nicht das Wohl der Tiere, sondern die maximale Produktionsmenge steht im Mittelpunkt. So werden Kühe, die über 20 Jahre alt werden können, getötet sobald ihre Milchleistung nachlässt. In der Regel sind die Tiere dann etwa 4 bis 5 Jahre alt. In dieser kurzen Lebenszeit werden sie jedes Jahr künstlich befruchtet, denn die Kuh gibt, genauso wie der Mensch, nur dann Milch wenn sie Nachwuchs auf die Welt gebracht hat. Die weiblichen Kälber werden häufig selbst zu Milchkühen, die männlichen Kälber landen als “Abfallprodukt” nach erfolreicher Mast im Schlachthaus.
Auch bei der industriellen Produktion von Eiern geht es nicht anders zu: Die heutige Legeleistung von über 300 Eiern pro Huhn und Jahr ist keineswegs natürlich. Das Bankivahuhn (Urhuhn) legt nur etwa 18 Eier im Jahr – und zwar allein zur Fortpflanzung. Damit jeder Mensch im Schnitt jedoch über 200 Eier im Jahr konsumieren kann, wird das Huhn durch Züchtung und Leistungsfutter zu einer „Legemaschine“, die fast jeden Tag ein Ei legt. Hierbei handelt es sich um die sogenannte “Legelinie”. Im Gegensatz dazu steht die „Mastlinie“, also jene Hühner, die innerhalb kurzer Zeit besonders viel Fleisch ansetzen. Da ein enormer Fleischansatz und eine hohe Legeleistung in der Züchtung nicht kombinierbar sind, werden die männlichen Küken der „Legelinie“ direkt nach der Geburt zerschreddert oder vergast. Eine kombinierte Rasse legt also weder genug Eier, noch setzt sie ausreichend Fleisch an, um „wirtschaftlich“ zu sein. Leider gilt das auch für Hühner aus der Freiland- und Biohaltung. Jeder Betrieb muss wirtschaftlich denken und arbeiten. Aus diesem Grund verzichten Veganer auf den Kauf tierischer Produkte.
Der “linksliberale Multikulti-Ökospinner” Hagen Rether dazu:
Der wundervolle und politisch (un)korrekte Artgenosse: